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Pauken­drainage und Trommel­fellschnitt

Im Nasenrachen endet die Ohrtrompete (Eustachische Röhre), welche das Mittelohr mit dem Nasenrachen verbindet und einen Druckausgleich z.B. nach Fahrt durch einen Tunnel ermöglicht. Durch eine vergrößerte Rachenmandel kann die Ohrtrompete blockiert und somit eine Belüftung des Mittelohres unmöglich werden. Auch Erkrankungen der Nase oder der Nasennebenhöhlen können zu anhaltenden Störungen des Druckausgleichs im Mittelohr führen.

Durch den Unterdruck im Mittelohr kann Flüssigkeit in die Paukenhöhle austreten. Diese Flüssigkeit im Mittelohr (Paukenerguss) muss unbedingt abgelassen werden, da sie sonst eindickt und Narben in der Paukenhöhle bildet, aus denen dann eine chronische Mittelohrentzündung mit vielleicht bleibender Schwerhörigkeit entstehen kann.

Um dieses zu verhindern, wird ein kleiner Schnitt ins Trommelfell gemacht, über den die Flüssigkeit abgesaugt wird. Manchmal ist es notwendig, in eine solche Öffnung für einige Monate ein winziges Röhrchen einzulegen. Die entzündlichen Reizerscheinungen der Mittelohr- und Tubenschleimhaut können so rascher abklingen, das Verwachsen der Gehörknöchelchen wird verhindert und das Hörvermögen anhaltend gebessert. Einen Kompromiss zwischen dem Schnitt mit einem Messerchen (Öffnung im Trommelfell oft schon nach 24h wieder verschlossen) und dem Paukenröhrchen (verbleibt bis zu 18 Monaten) stellt die Laser-Myringotomie dar (Verschluss innerhalb von 2-3 Wochen).

Komplikationen

Den Erfolg seiner Behandlung und ihre absolute Risikofreiheit kann kein Arzt garantieren. Komplikationen sind bei diesem Eingriff sehr selten.

In wenigen Fällen kommt es zu entzündlichen Reizerscheinungen des Trommelfells oder der Paukenschleimhaut, die jedoch durch medikamentöse Behandlung meist gut beherrscht werden können. Nur ausnahmsweise muss das Röhrchen vorzeitig entfernt werden.

Eine Verletzung der Gehörknöchelchenkette mit einer resultierenden Verschlechterung des Gehörs ist ebenso unwahrscheinlich wie ein Schaden am eigentlichen Hörorgan (Hörschnecke).

Wenn ein Röhrchen eingelegt werden muss, so stößt es sich meist nach einigen Monaten von selbst wieder ab, oder es wird in einer kurzen Rauschnarkose wieder entfernt. Das Trommelfell verschließt sich danach fast immer wieder spontan in wenigen Tagen. Bis zu diesem Verschluss und auch während des Tragens des Röhrchens muss darauf geachtet werden, dass kein Wasser in den Gehörgang gelangt, (Haare waschen usw.) da sonst eine akute Mittelohrentzündung entstehen kann. Sollte es langfristig nicht zum selbständigen Verschluss des Trommelfells kommen, so kann in aller Regel ein verbliebenes Loch operativ verschlossen werden.


Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass eine Impfung gegen Kinderlähmung nicht 2 Wochen vor und nach der Operation stattfinden sollte; bei s.g. Lebendimpfungen (z.B: Masern, Mumps, Tuberkulose, Röteln) erhöht sich der genannte Zeitraum auf 4 Wochen vor und nach der Operation. Diese Angaben gelten nur für Impfungen, die komplikationslos abgelaufen sind.